Auf Odysseus,s Spuren

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Mit Geocaching auf den Spuren von Odysseus zu sein ist hier eine interessante Erfahrung. Segeln in der Kombination mit Aktivurlaub an Land in dem dann des Wissens nicht nur des einzelnen gefragt ist, sondern der Gruppe.


Catch nennt sich das, was gefunden werden soll. Sicher verpackt in einer kleinen Dose, versteckt hinter einem unscheinbaren Stein, oder an der Rückseite einer alten Telefonzelle (was iss´n des) versteckt mit einem Magneten befestigt.

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In der Dose befindet sich dann für die Registrierung als Nachweis, daß du auch da warst eine kleine Liste, in der du dich dann eintragen kannst mit Stempel und Unterschrift. Gleichzeitig ist eine Onlinebestätigung in einer App notwendig.

Das Suchen selbst ist immer verschieden, derjenige der die Dose aufstellt gibt den Suchweg vor, anhand von erarbeiteten Koordinaten durch Geburtsdaten von irgendwelchen Persönlichkeiten, wie bei uns Odysseus und Rechenaufgaben, die es zu lösen gibt. Manche Caches dauern länger andre hast du gleich gefunden.

Irgendwie komme ich mir vor wie Harrison Ford in Indiana Jones. Spannend.


Gutes Schuhwerk ist von Vorteil, denn du weißt ja nicht, was dich so alles erwartet, so ging es mir, als wir den kleinen Aufstieg zu den Venezianischen Kanonen, einer Schutzanlage von Ithaka machten. Oben angekommen war die Überraschung über den Fund groß, so etwas entdeckt zu haben. Unser beiden Gays mit ihrem geschulten Auge erkannten gleich den Fundort der versteckten Dose.

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Der irrwitzigste Standort einer Dose ist übrigens auf der Internationalen Raumstation ISS zu finden.


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Nach einem langen schönen Segeltag liegen wir hier nun ruhig vor Anker mit einer ausgebrachten Landleine in der Bucht Katomeri auf Meganisi. Raume Winde aus westlichen Richtungen brachten uns in diese schöne Bucht. Das Wasser zum Baden ist in dieser Zeit, mitte Mai noch etwas kühl und nur für wirkliche Wasserenthusiasten was.


Schade finde ich, daß hier das leidige Müll und Microplastik Problem an uns nicht spurlos vorbei geht. Beim Schnorcheln fand ich Glasflaschen und kleine Plastikteilchen.

Dies habe ich in einem meiner letzten Berichte schon einmal auch auf meinem Blog XXX Link detailliert erörtert.

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Manche Strände sehen so aus.


Das Ufer ist von seltsamen Grasbewuchs überzogen, was ich nicht definieren konnte. Ich denke mal das hat mit der ansteigenden Wassertemperatur der letzten Jahre zu tun, da dies eben nur in Ufernähe auftritt. Ich werde dies aber weiter beobachten.

Wir als die Benutzer dieses Umweltabschnitts durch unseren Segelsport tragen in großem Maße an der Verschmutzung und Belastung des Meeres bei.

Wir starten hier schon in unserer Heimat mit dem Flugzeug oder PKW und vergrößern bei jedem von uns den CO2 Fußabdruck mit unserem Segelsport. Auf der einen Seite bringen mit unserem Massentourismus Devisen in das Land und lassen dafür unseren Müll hier. Vielerorts sind die staatlichen Behörden damit überfordert. Dies sollte jedem von uns bewusst sein.


Die heutige Tour führte uns von Meganisi Richtung Norden nach Lefkas, hier im Stadthafen angekommen sprang Gerd über, an Land und wollte die erste luvseitige Festmacherleine anbringen. Beim Überspringen verletzte er sich wieder an einer alten Verletzung an der Wade. Trotz der von mir immer angetragenen Vorgaben Schuhe beim Segeln zu tragen, gibt es immer wieder mal kleinere Verletzungen. Kühlpacks und Globuli XXX Link aus der Schiffsapotheke wurden schnell verabreicht. Späße kann er auf alle Fälle noch machen, „Amputiert wird nicht“.

Wir machten hier nicht in der teuren Marina fest, sondern im Stadthafen nebenan. Strom und Wasser sind am Kai zu bekommen. Die Stadt selbst ist auch einen Besuch wert. Kleine Läden und genügend Restaurants geben sich die Klinke in die Hand, hier kann man auch alles für eventuelle Reparaturen und sonstiges Equipment für die Seefahrt erhalten.

Die Luftbelastung gleicht hier einer Kläranlage also sind wir sehr früh wieder los.


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Die Brücke mit dem Kanal, der die Insel Lefkas miteinander verbindet, sind ein Highlight, das man gesehen haben muss. Die Brücke ist eine Schwenkbrücke, eine alte ausgediente Fähre, der man Bug und Heck abgetrennt hat, dreht hier alle Stunde von 7 – 22.00 Uhr auf und wieder zu.


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Heute in Gaios auf der Insel Paxos waren wir wieder auf der Suche nach den verschiedenen Dosen, versteckt in Mauerspalten, wo man beherzt reingreifen muss mit dem Wissen daß hier in Griechenland Schlangen und Skorpione zuhause sind. Unser Patient Gerd, der auf dem Boot bleiben musste, meinte gerade „man sollte nirgends reingreifen und an einem Hebel drehen, sonst geht vielleicht eine Falltür auf.“ Seinen Humor hat er wenigstens trotz seiner Schmerzen nicht verloren.

Tags darauf gings dann wieder nach Hause. Schade aber ich hatte ja schon mein neuestes Projekt auf der Platte, Es wartet Ende August die Durchquerung des Kanals von Korinth über die ich dann wieder berichte.